Kindliche Hörstörungen und hochgradige Hörbeeinträchtigungen können heute schon bei Neugeborenen herausgefunden werden. Es zeigt sich aber, dass hochgradig schwerhörige Kinder in der Sprachentwicklung stark beeinträchtigt bleiben, wenn diese unbehandelt bleiben. Sprache entwickelt sich nur dann, wenn sie Laute hören können. Wird ihr restliches Hörvermögen rechtzeitig elektro-akustisch verstärkt und systematisch logopädisch trainiert, kann sich trotz Hörbeeinträchtigung Sprache entwickeln.
Ein Verdacht auf eine kindliche Hörstörung besteht, wenn nach mehrmaliger Überprüfung folgende Wahrzeichen zu beobachten sind:
das wache Baby nicht auf Anrufen, Rasseln, verschiedene Geräusche reagiert
das Kleinkind nicht dem Ticken einer Uhr lauscht
ein 18 Monate altes Kleinkind noch keine Ansätze zum Sprechen zeigt
es gerne nur laute Geräusche produziert
es einfache Aufträge nur mit hinweisenden Gesten ausführt
Wenn ihnen Warnzeichen auffallen, lassen sie sich nicht auf später vertrösten – eine kindliche Hörstörung wächst sich nicht aus!
Das kindliche Gehirn ist in den ersten Lebensjahren darauf programmiert, grundlegende sprachliche und akustische Inputs zu erlernen, die später nur unter großem zeitlichem Aufwand nachgeholt werden können. Bei Hörstörungen kommt es beinahe immer zu Störungen der Sprache, des Sprechens oder der Stimme.
Undeutliche Aussprache
Dysgrammatismus
Eingeschränkter Wortschatz
Laute und hohe, leise und dumpfe oder gepresste Stimmgebung
Monotone Sprachmelodie
Bei Kindern mit Sprachstörungen sollte eine Hörstörung als Verursachungsmöglichkeit unbedingt durch eine ärztliche Diagnostik ausgeschlossen werden. Je früher eine Hörstörung erkannt wird, desto früher können therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden.